Gates Foundation: Bye Bye APC

Die Gates Foundation hat angekündigt, ab 2025 keine APCs mehr für Gold OA zu bezahlen. Es reicht ihr, wenn Forschende stattdessen nur einen Preprint mit einer CC-BY-Lizenz veröffentlichen. Geförderte Forschende können ihre Publikationen allerdings immer noch in einem Peer-Review-Journal (auch hinter einer Paywall) veröffentlichen.

Damit läutet die Foundation einen radikalen Wechsel ein, der insofern überraschend ist, als das die Gates das APC-Modell in der Vergangenheit stark gestützt hat, ja sogar mit ChronosHub ein Tool in Auftrag gegeben hat, mit dem APCs besser verwaltet werden können. Die Foundation war auch die allererste Institution, die ein Hybrid-Publishing Abkommen mit AAAS hatten. Ebenfalls betreiben sie eine Instanz der F1000-Publikationsplattform (Gates Open Research). Dieser abrupte Wechsel wird mit einer Frustration in der Entwicklung von OA begründet:

Open Access as it is done now hasn’t changed for ten years and in fact has given rise to some unsavory publishing practices by poor actors (paper mills, questionable quality review, unchecked pricing). This has caused the foundation to rethink how it supports Open Access to better achieve its goals of immediate access, global reuse, and equitable action. 
[..]

The foundation has a decade of data, learning, and research that went into our strategy and open access policy refresh. The predominant OA business model is the APC and that has been stretched and corrupted to the point that unfunded research throughout the globe cannot publish due to lack of funds. New models, like Diamond OA and Subscribe to Open, have been slow to gain traction and adoption by the major journals and publishers further locking in the APC model.

Auf die Frage, ob OA alleine auf Preprints nicht zu Lasten der wiss. Qualität gehen würde, antwortet die Gates Foundation:

  • Preprints have been shown to address misinformation by enabling the broader scientific community to engage with and respond to research as soon as possible.
  • There is growing evidence that there are few significant changes from the preprint version to the peer-reviewed one

Wie Tom Ciavarella von Frontiers in Science zitiert wird, besteht damit die Gefahr, dass Forschende ohne finanziellen Support wieder vermehrt in Closed-Access publizieren und letztlich, ausser dem Preprint, nicht viel gewonnen ist.

Man kann die Entscheidung auch als Weckruf interpretieren, der signalisiert, dass nun endlich die Hochschulen gefordert sind. Förderer wie die Gates Foundation haben, streng genommen, mit den APCs zusätzliches Geld ins System eingespeist, ohne dafür zu sorgen, dass es eine Rückkopplung im System gibt, durch die Hochschulen dem Closed Access den Geldhahn zudrehen. Dass hier irgendwann die Geduld reisst, war zu erwarten. Überraschend ist jedoch, dass nicht nur die zu langsame Transformation oder die Preise bei Gold OA in Frage gestellt werden, sondern auch das Peer-Review und die gesamte Verlagsleistung.

Big Bang statt Big Deal?Verhandlungen in der Schweiz mit Elsevier, Springer und Wiley drohen zu scheitern

Es geht um 22.4 Mio EUR, welche die Schweizer Hochschulen alleine den drei grossen Verlagen Elsevier, Springer und Wiley jährlich für Zeitschriften bezahlen.

Quelle: Schneider Gabi (2019). Nationaler Aktionsplan Open Access. 7.11.2019

In 6 Wochen könnte es sein, dass dieses Geld nicht mehr an diese Verlage fliesst. Am 16. Oktober erhielten die Schweizer Hochschulen von Michael Hengartner, Präsident von swissuniversities einen Brief, wonach Vorbereitungen zu treffen sind, sollten die Ende Jahr auslaufenden Verträge nicht erneuert werden.

Seit einem Jahr versucht ein Verhandlungsteam mit Vertretung von Rektor/innen, Forschenden, Bibliotheken und des Schweizer Konsortiums Read & Publish Verträge mit den drei Grossen zu erreichen. Die Ziele dieser Verhandlungen wurden vorgängig in einem fortschrittlichen Factsheet, welches sich an den Verhandlungsgrundsätzen von LIBER orientiert, angekündigt.

2018: Kniefall vor Springer Nature

Während andere Länder nun schon seit mehreren Jahren Offsetting-Agreements mit diversen Verlagen abschliessen und dadurch den Open Access Anteil ihrer „eigenen“ Artikelproduktion steigern, hat die Schweiz bisher von der Seitenlinie zugesehen und den Verlagen weiterhin Millionen für Closed Access hinterhergeworfen. Anfang dieses Jahres haben einige Hochschulen immerhin mit RSC ein erstes, jedoch intransparentes Read & Publish Agreement geschlossen.

Gemäss dem Factsheet von swissuniversities wollte man eigentlich schon 2019 ein Read & Publish Agreement mit Springer Nature haben. Allerdings wurde Mitte (!) 2018 still und leise im Fliesstext auf der OA-Webseite von swissuniversities folgender Satz eingefügt:

Im Interesse eines erfolgreichen Transformationsprozesses passte swissuniversities auf Wunsch von Springer Nature die im März 2018 kommunizierte Agenda an und vereinbarte für 2019 eine Übergangslösung.

Wie das Beschaffungsportal simap.ch zeigt, kostete diese euphemistisch bezeichnete „Übergangslösung“ 5.2 Mio EUR.

Verzug des Aktionsplans

Gemäss der Open Access Strategie (2017) von swissuniversities sollen 2024 alle von öffentlichen Geldern finanzierten wissenschaftlichen Publikationen „der Schweiz“ frei zugänglich sein. Wenn dieses Ziel noch erreicht werden soll, muss nun Einiges geschehen. Beim Aktionsplan ist man in diversen Bereichen in Verzug:

Quelle: Schneider Gabi (2019). Nationaler Aktionsplan Open Access. 7.11.2019

Kein Zweitveröffentlichungsrecht

Ein herben Dämpfer erlebte die Strategie ebenfalls, als der Wunsch nach einem gesetzlich verankerten Zweitveröffentlichungsrecht im Parlament bei der Urheberrechtsrevision im Sommer 2019 durchfiel:

Der Bundesrat ist hier der Auffassung, dass ein gesetzgeberischer Eingriff nicht notwendig ist. Die Universitäten stehen bereits heute in Verhandlung mit den Verlegern. Zudem hat Swissuniversities auch in den Hearings darauf hingewiesen, dass die Schweiz im Bereich Open Access im internationalen Vergleich eine führende Rolle einnimmt. Das zeigt schon, dass die Selbstregulierung hier funktioniert, ohne dass es eine zusätzliche Regulierung durch den Gesetzgeber braucht.

Bundesrätin Karin Keller-Sutter, im Ständerat am 4.6.2019

Man kann dies Entscheid des Parlaments durchaus als Quittung dafür ansehen, dass man in den vergangenen Jahren die eigene Passivität im Dossier OA gegenüber der Öffentlichkeit und Politik permanent beschönigt hat.

Zur Erinnerung: Als 2010 Nationalrat Theophil Pfister den Bundesrat einlud, mit dem Gewicht des Geldgebers den Zielen von OA eine stärkere Gewichtung zu geben (Motion 10.3240) wurde diese Einladung ausgeschlagen:

Insgesamt werden nach Einschätzung des Bundesrates die Arbeiten im Bereich Open Access von den verantwortlichen Akteuren zielführend und effizient angegangen. Für den Bundesrat sind somit die Anliegen der Motion erfüllt, und es besteht zum jetzigen Zeitpunkt kein zusätzlicher Handlungs- und Regelungsbedarf im Sinne der Motion.

Befreiungsschlag ist möglich und nötig

Swissuniversities kann sich nun aus der selbstverschuldeten Lethargie befreien, indem nun Ende dieses Jahr klar Stellung gegenüber den Verlagen bezieht und konsequent für OA einsteht.

Man darf sich auch in Erinnerung rufen, dass die Unzufriedenheit mit den grossen Verlagen, insbesondere mit Elsevier, eine lange Geschichte hat:

Zwischenbericht_2010.jpg
Auszug Protokolle ETH-Rat 2010

Wie beispielsweise eine Umfrage an der ETHZ ebenfalls ergeben hat, wird eine Transformation zu OA von den Forschenden klar befürwortet und es gibt eine grosse Bereitschaft auf die Abos zu verzichten.

Dabei könnte Swissuniversities auch gar die Read- und Publishverträge ganz überspringen und sich voll und ganz auf die Finanzierung von Gold OA fokussieren. Die COAliton-S gibt diesen Agreements letztlich sowieso nur eine Chance bis 2024:

After 2024, we will be encouraging institutional libraries and large consortia to switch from ‘read and publish’ agreements with publishers to ‘pure publish’ deals for portfolios of subscription journals that have become open-access journals. The cOAlition S funders will contribute to financing such deals

Und man darf auch ruhig noch einmal betonen, dass die Nutzung von Sci-Hub in der Schweiz legal ist und eine fantastische Abdeckung bietet.

Update 3. Dezember 2019

Die Universität Bern informiert zum ersten mal öffentlich und gibt bekannt, dass swissuniversities am 13. Dezember entscheiden werden.

Umfrage zu Open Access an der ETH Zürich

Die ETH Zürich führte im Februar 2017 bei ihren Forschenden eine Umfrage zu Open Access durch, deren Resultate nun veröffentlicht wurden. An der Umfrage nahmen 16% (992 von 6212) ETH-Wissenschaftler (inkl. Assistierende) teil.

Zustimmung zu OA und Transformation.

  • 90% aller Befragten sind der Meinung, dass wissenschaftliche Publikationen grundsätzlich online frei zugänglich sein sollten. Bei der grossen SOAP-Studie (2011) waren es 89%.
  • 74% der Befragten würden eine vollständige Transformation des wissenschaftlichen Publikationswesens vom Subskriptionsmodell hin zu OA positiv bewerten.

Boykottwille vorhanden

Besonders interessant war die Frage, zu was ETH-Wissenschaftler bereit wären, wenn ein Verlag Zeitschriftenpreise fordert, welche aus Sicht der ETH Zürich inakzeptabel sind. Knapp 50% wären bereit auf den Zugriff zu verzichten und über 70% wären bereit die Tätigkeit in einem Editorial Board oder als Reviewer abzulehnen oder niederzulegen.

Abbestellung_Review_Verzicht

Für eine bloss hypothetische Frage ist diese Zustimmung zu einem Boykott sehr hoch.  Man kann sich gut vorstellen, dass bei einem entsprechenden realen Fall, bei dem die Wissenschaftler auch mit mehr konkreter Informationen versorgt werden, die Bereitschaft und Zustimmung zum Boykott noch erhöht werden kann.

OA-Policy und Repository wenig bekannt

  • 74% der Befragten ETHZ-Wissenschaftler kennen die 2008 eingeführte verpflichtende Open Access Policy der ETHZ nicht.
  • 24% haben noch nie vom Repository ETH E-Collection (seit Juli 2017: Research Collection) gehört.
  • Academic Social Networks werden dem Institutionellen Repository gar vorgezogen:

Wo_OA_publizieren.png

Gründe gegen Gold-OA

Die Gründe gegen Gold/Hybrid OA sind vielfältig:

Gründe gegen OA.png

Interessanterweise gibt es an der reichen ETH doch 20% Wissenschaftler, die angeben aus finanziellen Gründen nicht OA zu publizieren. Erschreckend ist die Zahl derer, die aus Unkenntnis nicht OA publiziert. Als ob es so komplex wäre.

Gründe gegen Grün-OA

Gründe gegen grün.png

Auch bei den Gründen warum 600 ETH-Wissenschaftler im letzten Jahr kein Repository benutzt haben oder, um es klar zu benennen, der OA-Policy nicht nachgekommen sind, wird mehrheitlich Ahnungslosigkeit vorgeschoben.

Finanzierung von Gold/Hybrid OA

Die Umfrage fragte auch nach der Finanzierungsquelle und der Höhe der Ausgaben:

Finanzierung OA.png

Ähnlich der Resultaten aus der „Pay it forward„-Studie, scheint vielen ETH-Wissenschaftlern (Hybrid) Gold OA so wichtig, dass sie nicht auf die Bibliothek warten, bis diese verlagsunabhängiges OA-Funding anbietet oder sich um Offsetting-Verträge kümmert. Sie bezahlen APCs gleich direkt aus ihrem Forschungsetat. Dabei ist es sehr wahrscheinlich, dass Forschende auch für Hybrid OA bezahlen und es so zu dem berüchtigten Double Dip kommt.

Unterschiede pro Gruppe

Je nach Anstellungsform und Forschungsjahre konnten teils signifikante Unterschiede in den Antworten erkannt werden:

  • Professorinnen und Professoren stimmen am wenigsten zu, dass wissenschaftliche Publikationen grundsätzlich online frei zugänglich sein sollten. Sie fordern am stärksten eine weiterhin freie Wahl des Publikationsorgans und stimmen am wenigsten zu, dass die OA Policy generell verpflichtend sein soll. Sie bezahlen auch die höchsten Gebühren für Veröffentlichungen aller Art.
  • Wissenschaftlichen Mitarbeitenden mit befristeter Anstellung ist eine weiterhin freie Wahl des Publikationsorgans am wenigsten wichtig und sie stimmen einer vollständigen Transformation des Publikationswesen hin zu OA am ehesten zu.
  • Befragte mit mehr als 20 Jahren Forschungserfahrung stimmen am wenigsten zu, dass wissenschaftliche Publikationen grundsätzlich online frei zugänglich sein sollten. Auch einer vollständigen Transformation des Publikationswesen hin zu OA stimmen sie am wenigsten zu. Der Anteil an Personen, welche die OA Policy kennen, ist am höchsten und langjährig Forschende haben in den letzten 12 Monaten auch am meisten OA-Publikationsmöglichkeiten genutzt.

Fazit

Insgesamt bestätigt die Umfrage weitgehend, was man bereits über OA an der ETHZ wusste. Die OA-Policy der ETHZ ist gut, nur fehlt es ihr seit Jahren an internem Gewicht zur Durchsetzung. An der ETHZ und insbesondere in der Bibliothek gibt es niemand der die Forschenden in mühsamer Arbeit auffordert, den Postprint für diese und jene Publikation aufs Institutionelle Repository zu stellen. Entsprechend kommt so kein regelmässiger Kontakt und Austausch zwischen Bibliotheksmitarbeitenden und Forschenden zustande und entsprechend äussern sich viele Forschenden, dass sie uninformiert sind. So bleibt auch das Repository leer. Sucht man aktuell (22.8.2017) in Research Collection nach Artikeln aus dem Jahr 2017 findet man insgesamt 2797 Artikel verzeichnet, aber nur gerade mal 122 (4%) sind Open Access. Bei ZORA sind es vergleichsweise 598 von 1404, also 42%.

Wirklich neu ist die Erkenntnis, dass Forschende sehr wohl zu Boykott-Massnahmen bereit sind. Dies widerspricht der, insbesondere der Schweiz vertretenen Aufassung vieler BibliotheksdirektorInnen, dass man als Bibliothek zwischen Verlag und Forschenden als Opfer gefangen ist und sich letztlich den Verlagen nicht widersetzen könne. Die Umfrage zeigt vielmehr, dass beim Einbezug der Forschenden und einer transparenten Information über die Preise und Verhandlungen, durchaus mit Unterstützung von Forschungsseite gerechnet werden kann. Denn letztlich begrüssen 74% der Forschenden einen Wechsel vom Subskriptionsmodell zu OA.

Mal schauen, ob Rafael Ball den durch die Resultate der Umfrage zugespielten Ball aufnehmen kann. Noch im letzten Jahresbericht der ETH-Bibliothek, warnt Ball vor Schnellschüssen und „Aktionismus“.

Doch zunehmend gewinnt man den Eindruck, dass auch Bibliotheken mehr und mehr tangiert werden von aktuellen politischen Umwälzungen und Ereignissen, denen sie sich nicht mehr verschliessen können und dürfen. Da ist zum Beispiel das Thema «Open Access», das deutlich mehr ist als eine weitere Spielart der Literaturversorgung. Es ist vielmehr eine politische und wirtschaftliche Problematik, die bis in die Führung von Staaten reicht und auf der gleichen Ebene wie Wirtschaftssubventionen oder Marktinterventionen abgehandelt wird. Denn die Konsequenzen sind so gewaltig und grundlegend, dass viele Akteure sie nicht mehr zu überschauen scheinen und das Thema mit einem blossen Aktionismus mit ungewissem Ausgang vorantreiben. Denn die Konsequenzen sind so gewaltig und grundlegend, dass viele Akteure sie nicht mehr zu überschauen scheinen und das Thema mit einem blossen Aktionismus mit ungewissem Ausgang vorantreiben.

Gerade hier ist es wichtig, dass sich Bibliotheken ihrer Jahrhunderte alten Tradition als Kultur- und Gedächtnisinstitution erinnern und neuen Trends – zumal wenn sie irreversible Konsequenzen haben – mit dem notwendigen Sachverstand und der gebotenen Tiefe nähern und die beteiligten Akteure mit validen Informationen und Statements unterstützen. Die ETH-Bibliothek ist gerade bei diesem Thema im besten Sinne des Wortes professionell mit dabei: Qualifiziert, durchdacht, konstruktiv, aber ohne Schnellschüsse.

Massenrücktritt des Editorial Board beim Elsevier Journal Lingua

Die klare Haltung gegenüber Elsevier verbunden mit einer Kommunikationsstrategie der Niederländer zeigt Wirkung. Das gesamte Editorial Board hat vergangene Woche den Rücktritt aus dem von Elsevier geführten Journal Lingua gegeben. Die Editoren werden ein neues Open Access Journal mit dem Namen Glossa bei Ubiquity Press starten.

Ankündigung von Johan Rooryck auf Facebook, 27.19.2015Elsevier bedauert den Abgang offenbar, will aber Lingua weiterführen.Ling OA

Bereits im Oktober wurde zusammen mit der OLH die Initiative LingOA bekannt gegeben. LingOA will den Transformationsprozess in der überschaubaren Disziplin Linguistik von ca. 26’000 Forschenden fördern. Weitere Journals sollen bald OA werden:

Dabei verfolgt LingOA den Grundsatz „Fair Open Access“ (Bezeichnung angelehnt an Fair Trade Label):

  • The editorial board owns the title of the journals.
  • The author owns the copyright of his articles, and a CC-BY license applies.
  • All articles are published in Full Open Access (no subscriptions, no ‘double dipping’).
  • Article processing charges (APCs) are low (around 400 euros),
    transparent, and in proportion to the work carried out by the publisher.

Wie Gerard Meijer, Präsident der Universität Nijmegen und Leiter der Elsevier Verhandlungen in einem Interview ankündigte, sind weitere Rücktritte aus Editorial Boards von Elsevier Journals nicht auszuschliessen, sofern Elsevier den Forderungen für mehr OA der Niederländer nicht nachkommen will:

Beim Boykott muss man verschiedene Ebenen unterscheiden: Einige hochkarätige Wissenschafter sind in Editorial oder Advisory Boards von Elsevier-Journals. Wir haben sie gefragt, ob sie bereit wären, zurückzutreten, wenn wir zu keinem Abkommen finden. An der Radboud-Universität Nijmegen haben 80 Prozent gesagt, dass sie zurücktreten würden. In den Niederlanden sind es im Schnitt mehr als 60 Prozent. Wir haben auch gefragt, wer noch Review-Tätigkeiten für Elsevier machen würde – fast keiner. Wissenschafter könnten weiterhin in Elsevier-Journals veröffentlichen, aber jeder muss bedenken, ob das der richtige Weg ist. Wie viele das tun würden, haben wir noch nicht erhoben.

Update 5.11.2015

Elsevier hat sich nun noch ganz öffentlich zum Rücktritt des Editorial Board geäussert um Missverständnisse auszuräumen. Wie Martin Eve in seinem Kommentar dazu zeigt, unterliegt Elsevier dabei selber einigen Missverständnissen.