Zahlungen der ETH Zürich an Elsevier, Springer und Wiley nun öffentlich.

Was bezahlt die ETH Bibliothek an Elsevier, Springer und Wiley? Die Antwort auf diese einfache Frage liegt nun nach gut 14 Monaten und einem Entscheid der ersten Rekursinstanz (EDÖB) vor. Werfen wir nun also einen Blick in diese nun erstmals öffentlich zugänglichen Daten (auch als XLSX). Die ETH-Bibliothek schlüsselte die Ausgaben wie von mir gewünscht in Datenbanken, E-Books und Zeitschriften auf.

Interessanter Fakt: Alleine die Ausgaben für Zeitschriften, E-Books und Datenbanken an die drei Verlage Elsevier, Wiley und Springer betragen zusammen 7.78 Mio. CHF und machen somit fast die Hälfte des gesamten Erwerbungsbudget der ETH-Bibliothek (17.75 Mio CHF) aus. Ja, die Konzentration im wissenschaftlichen Publikationswesen findet statt.

Ausgaben für Zeitschriften

Konzentrieren wir uns nachfolgend auf die Zeitschriften.

Gleich vorweg, mit der aktuell vorliegenden Granularität lassen sich keine exakte Analysen oder Vergleiche machen. Dazu fehlen Informationen über die konkreten Bedingungen: Anzahl Journals, Historical Spendings und Holdings, Vertragslaufzeit, Kauf oder Miete etc. Auch zu berücksichtigen sind die starken Kursschwankungen zwischen CHF und USD/EUR in den letzten Jahren. Dennoch kann man einige interessante grobe Beobachtungen festhalten.

  • Die effektiven Ausgaben an die klassischen Subskriptionsverlage Elsevier und Wiley sind in den letzten Jahren weiter massiv gewachsen (Mehr Open Access möchte man, mehr Closed Access bezahlt man).
  • Mit 3.55 Mio CHF Ausgaben für Elsevier Zeitschriften im Jahre 2014, toppt die ETH alle britischen Universitäten. Das University College London gab 2014 den grössten Betrag von ca. 2.5 Mio CHF (£1’657’434) für Elsevier Zeitschriften aus. Oxford sogar „nur“ ca. 1.5 Mio. CHF (£990’774).
  • Auch im Vergleich zu amerikanischen Universitäten liegen die Ausgaben der ETH an Elsevier im Spitzenbereich. Cornell bezahlte im Jahr 2013 ca. 2.4 Mio (USD 2’468’244). Das MIT beziffert in seinem Elsevier Factsheet seine Ausgaben auf über 2 Mio USD, wobei das MIT – wie in den USA üblich – nicht alle Journals von Elsevier abonniert hat.
  • Gemäss ETH-Jahresbericht 2014 sind an der ETH gut 7000 Personalstellen mit Lehre und Forschung beschäftigt. D.h. pro wissenschaftlicher Stelle kostet der Elsevier Zugang gute 500 CHF. Natürlich verflacht sich diese Zahl wenn man noch die 18616 Studierenden dazuzählt, aber das ist ja bekanntlich nicht Hauptnutzungsgruppe von Zeitschriften.

Abgesehen davon, lohnt es sich meines Erachtens auch gar nicht, sich zu lange mit der heutigen Situation abzugeben. Denn wie die Ökonomen Bergstrom et al. in ihrem PNAS-Paper über die Preise von US-Universitäten aufzeigen, bezahlen Bibliotheken heute Fantasie-Preise, die sich nicht auf reale und vergleichbare Indikatoren zurückführen lassen:

The contracts that we have seen show remarkable institution-specific price variations that cannot be explained by university characteristics such as enrollment and PhD production. Some institutions have been quite successful in bargaining for lower prices, whereas others may not have been aware that better bargains can be reached. Perhaps this variation explains publishers’ desire to keep contract terms confidential.

Viel interessanter ist die Frage, inwiefern das Geld für einen Wechsel zu Gold OA ausreicht. AutorInnen der Max Planck Digital Library kamen kürzlich zum Schluss, dass zumindest für DE, FR und UK genug Geld im Subskriptionssystem vorhanden sei, um einen sofortigen Wechsel auf ein mehrheitlich APC-finanziertes System ohne zusätzlichen Kosten zu bewerkstelligen. Mit den nun öffentlichen Daten der ETH Zürich, lässt sich dies zumindest für die grösste technische Bibliothek der Schweiz auch nachvollziehen und bestätigen.

Die ETH ist auch Lieferant an die Verlage

Die ETH ist eine forschungsintensive Hochschule, welche gegenüber Elsevier nicht nur als Käufer, sondern auch als Lieferant von wissenschaftlichen Texten auftritt. Wenn man auf Sciencedirect, der Plattform von Elsevier nach wissenschaftlichen Artikel mit AutorInnen der ETHZ sucht findet man für das Jahr 2014 1260 Zeitschriftenartikel (Stand: 30.8.2015):

1260 Articles in Sciencedirect from ETH-AutorInnenSucht man in der ETH-Hochschulbibliografie e-Citations nach Artikel mit Publisher=Elsevier im Jahre 2014 kommt man auf 1374 Artikel. D.h. wenn wir von 1400 Artikel pro Jahr bei Elsevier ausgehen, liegen wir im sicheren Bereich.

Was dies bei einer Umstellung auf ein APC-basiertes Modell bedeuten würde

So lässt sich bereits mal grob ausrechnen, was es kosten würde, müssten ETH-Autoren neu für das Publizieren mit Hybrid/Gold OA APCs bezahlen. Gehen wir also mal von den berühmt-berüchtigten $3000 als Standard-APC aus und rechnen wir überschlagsmässig:

Elsevier: 1400 Artikel * 3000 CHF = 4.2 Mio CHF

Bei den gegenwärtigen Subskriptionskosten (3.5 Mio CHF) müsste die ETH bei einer Umstellung auf ein APC-Businessmodell ca. 700k CHF draufzahlen.

Nun ist aber zu berücksichtigen, dass die beiden Faktoren in Realität wesentlich kleiner sein werden.

  1. Elsevier hat sich bezüglich Gold OA, aber auch bei Hybrid länger als andere Verlage zurückgehalten und hat sehr spät ein dynamisches APC-Modell eingeführt. Je Journal gilt eine andere APC. Ohne es überprüft zu haben, gehe ich davon aus, dass bei Journals mit höheren Impact Faktoren auch der Preis höher ist. Nimmt man die aktuelle APC-Liste und fügt noch die teuren Cell-Press Journals dazu (APC von je $5000) kommt man bei Elsevier auf eine durchschnittliche APC von $2334. Für die ETH ist dieser Wert jedoch zu tief, da ETH-Wissenschaftler eher in den teureren Zeitschriften publizieren. Dies zeigt eine Verknüpfung der 1260 gefunden Artikel in Sciencedirect mit den aktuell gültigen APCs. Beim aktuellen Publikationsverhalten von ETH-Wissenschaftlern und der momentanen Preissetzung durch Elsevier ist ein APC Durchschnitt von $2700 (~CHF 2600) realistischer.
  2. Nicht bei allen Artikel bei dem ein ETH-Wissenschaftler als Autor aufgeführt ist, müsste die ETH die APC bezahlen. Bei Papers mit mehreren internationalen Autoren würde ja zuweilen auch die Publikationskosten über eine andere Institution oder Förderorganisation abgerechnet werden. Hier könnte man sich die Mühe machen und bei den Artikeln jeweils schauen, ob der Corresponding Author (denn dieser zahlt meistens) von der ETH kommt oder nicht. Aus Zeitgründen verzichte ich jedoch darauf und verweise auf die Erfahrungswerte der Max Planck Digital Library:

    Our robust formula is that we [Max Planck Digital Library] expect our authors’ papers to generate invoices for between 50% and 60% of the total number of papers (in fact, for some publishers we observe shares of corresponding author papers even as low as 40%). Already we feel confident enough to base further cost projections on this value.

    Das heisst, wenn wir auch hier vorsichtig rechnen, gehen wir davon aus, dass die ETH bei einem Wechsel auf ein APC finanziertes Model von ihren 1400 Papers bei Elsevier 60%, also 840 Papers selber bezahlen müsste.

Das heisst die viel realistischere, aber dennoch vorsichtige Schätzung wäre:

Elsevier: 840 Artikel * 2600 CHF = 2.2 Mio CHF
(Subskriptionskosten 2014: 3.5 Mio CHF)

Somit wird auch schnell offensichtlich, dass eine Umstellung auf ein APC-fianziertes Geschäftsmodell zumindest bei Elsevier durch die ETH absolut tragbar und gar günstiger (-1 Mio CHF) wäre. (Vorausgesetzt die 3.5 Mio CHF sind tatsächlich regelmässige Subkriptionskosten und nicht Einmalkäufe!).

Auch bei Springer und Wiley würde das bisherige Geld locker ausreichen

Nun die gleiche Rechnung für Springer und Wiley. In e-Citations finden sich für das Jahr 2014 576 Artikel von Springer und 736 Artikel von Wiley.

Gehen wir wieder von den 60% zu zahlenden APCs aus und vereinfachen die Sache, indem wir bei beiden Verlagen von einer durchschnittlichen APC von 3000 CHF ausgehen. Zurzeit sind die Hybrid-APC von Springer und Wiley $3000, obwohl beide Verlage mit ihren Open Access Programmen ebenfalls pro Journal unterschiedliche APC-Rates haben, die im Falle z.B. von BMC einiges unter $3000 liegen. Bei Interesse am APC Markt empfehle ich den Report von Björk und Solomon (2014).

Springer: 350 Artikel * 3000 CHF = 1.1 Mio CHF
(Subskriptionskosten 2014: 1.3 Mio.)
Wiley: 450 Artikel * 3000 CHF = 1.4 Mio CHF
(Subskriptionskosten: 2014: 1.6 Mio.)

Somit zeigt sich auch hier, dass das Geld, welches aktuell über Subskriptionen über die ETH-Bibliothek an Springer und Wiley geht, ausreichend ist, um eine sofortige Transformation hin zum Open Access Publizieren bei diesen Verlagen zu finanzieren.

Fazit

Open Access ist, wie vom ehemaligen ETH-Bibliotheksdirektor beschrieben, ein wünschenswertes wissenschaftliches und politisches Ziel. Mir ist es allerdings ein Rätsel warum sich die ETH-Bibliothek mit ihrem Anspruch die Leading Library in der Schweiz zu sein, sich nicht mehr im Interesse der Wissenschaft für Open Access einsetzt? An zuwenig Geld liegt es ganz offensichtlich nicht. Vielleicht an zuviel?

Warum nimmt eine ETH Zürich die Verlage nicht beisseite und sagt bestimmt :

Wir sind einer eurer Top-Kunden, und wohl auch einer eurer Top-Lieferanten. Kommt, lasst unserer ETH-Autoren bei euch Gold/Hybrid OA publizieren und wir verrechnen dass dann mit den Subskriptionen. Wir wären sogar bereit 10-20% Prozent mehr als jetzt zu bezahlen, letztlich akzeptieren wir ja eure Preiserhöhungen ja sowieso.

Sicher, Verlage haben wenig Interesse diesen Weg zu gehen, solange der Druck nicht gross genug ist. Dass man aber diesen Druck aufbauen muss und kann, zeigen die Niederländer, die mit Springer einen wegweisenden Deal erreicht haben, von dem man liest, nur 7% teurer (=200’000 EUR) zu sein, als was bisher jährlich bezahlt wurde. Neben Zugang zu SpringerLink können niederländische Autoren seit Anfang 2015 ohne zusätzliche Kosten Gold/Hybrid Open Access publizieren. Ein immenser Vorteil, den ETH-Autoren trotz stetig wachsender öffentlicher Unterstützung nachwievor nicht haben und auch nicht haben werden, solange die ETH-Bibliothek nicht endlich aus ihrer Lethargie erwacht und sich aktiver für Open Access einsetzt.

 

18 Gedanken zu “Zahlungen der ETH Zürich an Elsevier, Springer und Wiley nun öffentlich.

  1. Pingback: Intransparenz bei den Bibliotheksausgaben von Schweizer Hochschulen | wisspub.net

  2. Lieber Christian,
    vielen Dank für deine Initiative und stetes Beharren auf die Offenlegung der Zahlungen, die zu mehr Transparenz und hoffentlich auch zu einem Umdenken führt. Bei den Schlüssen, die du ziehst, dass unter den jetzigen Bedingungen ein Wechsel von Subskription- zu APC-Modell möglich sei, mag rechnerisch richtig erscheinen, nimmt dadurch jedoch gleichzeitig eine die aktuelle Höhe der APCs als richtig an. Diese Annahme spielt den oben genannten Verlagen bei Verhandlungen für zukünftige Deals in die Hände. Somit wird es schwieriger von den mittleren vierstelligen Summen herunter auf die vermeintlich realen Kosten für die Publikation eines Artikels, die im mittleren dreistelligen Bereich liegen, zu kommen.

  3. Pingback: Protest gegen neue „Sharing Policy“ des Wissenschaftsverlags Elsevier: Ausweg Open Access? [Update] | netzpolitik.org

  4. Pingback: Links vom 28.08.2015 bis 01.09.2015 | Offene Wissenschaft

  5. Eigentlich ist es doch erstaunlich, dass die volume gamer bislang nicht massiver in den kommerziellen open access eingestiegen sind, denn
    1. die Margen dürften bemerkenswert sein: Publikation und Vorhaltung eines Papers auf PubMed Central liegen bei $50, andere Modelle sehen Kosten von $30 pro Paper, also 1% dessen, was wir hier an Zahlen für APC’s lesen, und was die vorgerechnete Ersparnis einzelner Institutionen angeht – das wird sich sicher regulieren lassen, außerdem verweist auch die PNAS-Studie darauf, dass der individuelle Vorteil das Wissenschaftssystem insgesamt durchaus schädigen kann
    2. man kommt von den letztlich überschaubaren Bibliotheksetats weg und kann Kosten individualisieren: die Aufwendungen für Lizenzen sind für sich genommen hoch, bezogen auf die Gesamtkosten für Forschung und Entwicklung marginal, geht man von den Bibliotheken weg, kommt man an größere Töpfe ran und überdies individuell an diejenigen, die alles dafür tun werden, ihr Paper unterzubringen
    3. bei kommerziellem open access ist die Wertschöpfung mit der Online-Stellung abgeschlossen, von libgen bis #icanhazpdf kann einem dann alles egal sein, ebenso nervige Konsortien, provisionshungrige Vertriebler usw.

    Wahrscheinlich werden die jetzt propagierten und teilweise abgeschlossenen flatrate-Verträge als Subvention für die interne Strukturanpassung der Großverlage dienen (und wie gehabt gleichzeitig als Marktbereinigung dazu), danach kann der Mohr dann gehen.

  6. Schöner Satz: „Natürlich verflacht sich diese Zahl wenn man noch die 18616 Studierenden dazuzählt, aber das ist ja bekanntlich nicht Hauptnutzungsgruppe von Zeitschriften“
    Diese Zahlenspielerei wird vermutlich bei den meisten Unis betrieben um sagen zu können, dass pro Uni-Zugehörige/r ein Artikel ganz, ganz wenig kostet.

  7. Sehr geehrter Herr Gutknecht,
    da ist Ihnen ja wirklich ein Coup gelungen, die mächtige ETH zu ein bisschen mehr „Kooperation“ zu veranlassen. Herzliche Gratulation dazu. Als rege BibliotheksnutzerIn ärgere ich mich schon lange darüber, wie uns manche Informationsdienstleister einzuflöten versuchen, sie hätten für dies und das (u.a. mehr Stellen etc.) kein Geld, dieses dann aber an anderer Stelle zu Lasten des Steuerzahlers für überteuerte Lizenzen verjubeln. Open Access ist ja jetzt kein ganz neues Modell. Andere kämpfen da schon seit 10-15 Jahren dafür und auch die Schweiz hat, wenn auch nicht rechtlich bindend durch den CERN vertreten, schon 2004 die Berlin Declaration of Open Access unterschrieben (http://openaccess.mpg.de/Berliner-Erklaerung). Während meines ganzen Studiums habe ich mich konstant darüber geärgert, dass es oft schwierig ist, an die für meine Ausbildung benötigte Literatur heranzukommen. Unsere Dozenten hatten ähnliche Probleme. Leider schlafen manche Schweizer Bibliotheken bis heute den Schlaf des Gerechten und bringen für solche Anliegen kaum Verständnis auf. Open Access würde für einige dieser Probleme gute Lösungen anbieten, aber auch dies scheint so mancher Bibliothek gänzlich unbekannt zu sein. Und es muss schon als grosser Fortschritt bezeichnet werden, dass neulich doch tatsächlich eine Basler Bibliothek eine Stelle für einen Open Access Beauftragten ausgeschrieben hatte. Leider ging aus der Ausschreibung nur sehr peripher hervor, was der denn für ein Aufgabe haben soll. Wie Sie meinen Ausführungen entnehmen können, bin ich auf die Schweizer Bibliotheken als eine ihrer letzten NutzerInnen mittlerweile ziemlich sauer. Ich danke Ihnen für Ihren Beitrag und hoffe, dass er dazu beiträgt, den Open Access Gedanken in der Schweiz zu stärken und unsere Bibliotheken endlich wieder attraktiver zu machen.

  8. Lieber Paul.

    Du hast natürlich recht. Selbstverständlich sind die auch die APCs zu hinterfragen. Das Ziel muss es sein, die effektiv angefallen Kosten, sowie ein angemessener Gewinn zu bezahlen. Die Frage was aber nun eine faire APC ist scheint mir sehr schwer zu beantworten. Ich glaube allerdings, dass Vergleichswerte von Arxiv oder PMC, welche lediglich das Hosting berücksichtigen zu kurz greifen. Vermutlich näher bei der Wahrheit liegen die Preise von PLOS. Da weiss man ja auch, dass PLOS One PLOS Biology subventioniert.

  9. Das Problem bei Open Access- das ist in der Tat offen und ehrlich zu sagen- ist, dass ein wirklich gutes Finanzierungsmodell noch (teilweise) fehlt. Es gibt aber Ansätze und was auch klar ist ist, dass das bisherige Modell zum finanziellen Ausbluten der Bibliotheken führt und daher aufgegeben werden sollte.

  10. Hallo Huckleberry Finn
    In der Tat würde Open Access so vieles einfacher machen, dass es mich auch immer wieder erstaunt und frustriert, dass wir Open Access immer noch nicht haben. Apropos Berlin Declaration, die ist am 1. März 2006 durch Konrad Osterwalder auch von der ETH Zürich unterzeichnet worden.

  11. Guten Tag Herr Gutknecht,
    es durchaus interessante Zahlen, die Sie hier veröffentlichen. Nehmen wir diese als gegeben, dann sind das natürlich alles Positivrechnungen von Ihrem Standpunkt.
    Was aber mit all den anderen Verlagen, bei denen ETH Autoren auch in relevanten Größenordnungen publizieren, die Subskriptionsgebühren aber Welten von den hier genannten entfernt sind? Wenn sich in diesen Fällen die Kosten der ETH verzwanzigfachen würden, bleibt man bei Ihrem Berechnungsmodel. Wären die Universitäten zur Umverteilung bereit und würden diese auch gegenüber den Big5 durchsetzen?
    Ich sehe eher die Gefahr, dass genau diese großen Verlage mit ihren Gold OA Schienen die Umsatzsteigerungen einfahren, die Sie bisher im Subskriptionsmarkt erzielt haben. Schön unabhängig von den „nur“ 7% für einen National Deal wie in den Niederlanden. Es sind natürlich auch nicht pauschal “ niederländischen Autoren“, die in den Genuss des OA Publizierens kommen, sondern nur solche an den beteiligten Universitäten. FHs und Forschungsinstitute sind meines Wissens nach ausgeschlossen.

    Mit besten Grüßen
    S.G.

  12. Liebe Frau S.G.

    Sie haben natürlich Recht. Die Transparenz sollte nicht mit den grossen drei aufhören. Natürlich bräuchten wir auch Daten der anderen Verlage und natürlich brauchen wir auch solide Daten wo heute publiziert wird. Letztlich brauchen wir eine offene Diskussion darüber, was ein Verlag leistet (siehe z.B: https://netzpolitik.org/2015/was-leisten-wissenschaftsverlage-heute-eigentlich-noch/) und was Hochschulen dafür zahlen sollen. Das gilt für das traditionelle Modell, wie auch für OA.

    In der Schweiz möchten der SNF und swissuniversities übrigens auch eine Finanzflussanalyse in Auftrag geben um hier etwas mehr Licht ins Dunkle zu bringen.

    Gruss C.G.

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