Wellcome Open Research

Der Wellcome Trust kündigt an, mit F1000 als Umsetzungspartner, ein neues Journal Wellcome Open Research zu lancieren. Nur Forschende mit Finanzierung des Wellcome Trust sollen darin veröffentlichen können. Die erwarteten APCs – je nach Artikellänge zwischen 150$ und 1000$ – werden direkt vom Forschungsförderer übernommen.

Neben klassischen Artikeln, sollen explizit auch Forschungsdaten oder negative Forschungsergebnisse publiziert werden können. Die Qualitätssicherung erfolgt, wie bei F1000Research, als Open Peer Review nach der ersten Online-Schaltung. Artikel mit ausreichend positiven Begutachtungen sollen auch in Pubmed indexiert werden.

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Bereits mit eLife hat der Wellcome Trust zusammen mit der Max Planck Gesellschaft und dem HHMI ein attraktives und erfolgreiches Open Access Journal aus dem Boden gestampft. Mit der Gründung und dem Branding eines eigenen Journals geht der Wellcome Trust nun noch einen Schritt weiter, die Wichtigkeit vom Open Science und die Relevanz der unterzeichneten DORA-Deklaration zu betonen. Um beim Forschungsförderer im Wettbewerb um Forschungsgelder gut abzuschneiden, wird es nun eine weitere anerkannte Alternative, zu den traditionellen Closed-Access Journals aufgezeigt.

2 Gedanken zu “Wellcome Open Research

  1. Das Konzept einer Zeitschrift wird hier meiner Meinung radikal neu gedacht: Verschiedene Artikel, welche in dieser Zeitschrift erscheinen, verbindet die Förderung durch den Wellcome Trust. Inhaltlich oder qualitativ können diese aber ganz unterschiedlich sein. Dies ist aber nicht wirklich ein Problem, da man ja über Angabe von Metadaten die inhaltliche Zuordnung herstellen kann und die Qualität des Artikels in den Begutachtungen beim Open Peer Review beschrieben wird.

    In Deutschland bzw. der Schweiz könnte es dann etwa DFG Open Research oder SNF Open Research geben. Wenn dann auch noch Universitäten/Bibliotheken entsprechende Angebote machen würden, dann würden neue Forschungserkenntnisse in diesen Zeitschriften direkt als Open Access erscheinen. Aggregatoren könnten dann mehrere solche Zeitschriften zusammen sammeln und mit Text und Data Mining Algorithem sowie anhand der Metadaten analysieren. Eine Filterfunktionalität, wie dies ja häufig auch klassische Zeitschriften heutzutage übernehmen, könnte in solch einem System dann durch innovative Services realisiert werden. Das hört sich für mich ganz interessant an, aber dies ist momentan ja nur ein „Gedankenexperiment“.

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