Vor gut einem halben Jahr habe ich Schweizer Bibliotheken die einfache Frage gestellt, wieviel sie an die Verlage Elsevier, Springer und Wiley bezahlen. Die mehrheitlich ablehnenden Antworten der Bibliotheken habe ich im Oktober in diesem Beitrag bekannt gemacht, der den Klickzahlen zu Folge auf enormes Interesse stiess. In der Zwischenzeit habe ich bei verschiedenen Hochschulen die mir zu Verfügungen stehenden Rechtsmittel in Anspruch genommen um die Ablehungen zur Akteneinsicht von einem unabhängigen Gremium überprüfen zu lassen. Im Kanton Genf ist dies durch den Genfer Datenschutz und Öffentlichkeitsbefauftragten erfolgt, welcher zum Schluss kommt, die Universität Genf solle die Zahlen herausgeben. Leider folgte die Universität Genf dieser Empfehlung nicht. Der Rektor stellte zwar in Aussicht, dass man bei den nächsten Verhandlungen, das Transparenzgebot berücksichtigen werde, blieb aber auf dem Standpunkt, dass die unterzeichnete Vertraulichkeitsklauseln eingehalten werden müssen. Da mir immer noch keine vernünftige Begründung geliefert wurde, warum aber an erster Stelle Vertraulichkeitsklauseln unterzeichnet worden sind, werde ich diesen Entscheid vor dem Genfer Verwaltungsgericht anfechten und suche dazu nun Unterstützung für Anwaltskosten.
- Sonntagszeitung, 15.02.2015: Bibliotheken legen Bücher nicht offen
- Telepolis, 16.02.2015: Spenden für die Transparenz an Hochschulen
Update 20.09.2015
- SRF Wissenschaftsmagazin 12.09.2015 und srf.ch 16.09.2015: Wissenschaftsverlage in der Kritik
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