Startups im Feld der Wissenschaftskommunikation: GEOZON

Ich nehme die diesjährige Open Access Week zum Anlass, um eine kleine Interview-Serie zum Thema Startups im Feld der Wissenschaftskommunikation zu veröffentlichen.  Nachdem im ersten Interview Timo Ehmann über das Startup JUSMEUM berichtet hat, folgt nun das zweite Interview:

Sascha Fricke steht Rede und Antwort zu GEOZON. Das junge Unterhemen bietet Dienstleistungen und Softwaretools rund um das Open-Access-Publizieren an.

1. Wer steckt hinter GEOZON?

GEOZON besteht aus einem Kernteam von 5 Personen, sowie freien Mitarbeitern und Mentoren. Die Geschäftsführung bilden die promovierte Geographin Sabine Helms (wiss. Programm) und der Mediendesigner Sascha Fricke (Medienentwicklung).

2. Welche Mission verfolgt GEOZON?

GEOZONUnser Ziel ist es, Dienstleistungen und Softwaretools für das Open Access Publishing zu entwickeln. Wir wollen den Publikationsprozess für Autoren vereinfachen, die Nachnutzung von Open-Access-Publikationen für Leser erleichtern und den Workflow von Verlagen unterstützen. Nicht zuletzt um kleinen und mittelständigen Verlagen – aber auch verlegerisch tätigen Institutionen und Verbänden – den Einstieg in das Open Access Publishing zu ermöglichen.

Hierfür entwickeln wir unter dem Namen PUBLISS (Publikation System for the Science) ein webbasiertes Verlagssystem, welches den Fokus auf hohe Nutzerfreundlichkeit, Preistransparenz und Web-2.0-Technologien legt.

Als Verlag ist GEOZON selbst ausschließlich in den Geo- und Umweltwissenschaften tätig. An andere Fachbereiche wird PUBLISS ohne unser Verlagsbranding lizenziert.

3. Wie kam es zu der Gründung von GEOZON?

Sabine Helms war Leiterin von Drittmitel-Projekten an der Universität und hat in diesem Rahmen und insbesondere während ihrer Promotion die Erfahrung gemacht, wie aufwendig und teilweise unmöglich die Literaturrecherche unter Toll-Access-Bedingungen ist. Sascha Fricke hatte sich in seinem Studium mit dem ‚Wandel wissenschaftlicher Textsorten in den Neuen Medien‘ beschäftigt und bereits mehrere Jahre für Verlage gearbeitet. So war es naheliegend, die Erfahrungen und Kompetenzen in einem interdisziplinären Ausgründungsprojekt zusammen zu bringen, um ein effektives wissenschaftliches Publikationssystem zu entwickeln.

Im Herbst 2007 erfolgte die erste Projektskizze, 2008 dann weitere konzeptionelle Arbeiten und die erfolgreiche Einwerbung von Finanzierungsmitteln. 2009 war GEOZON dann als Ausgründungsprojekt innerhalb der Universität verankert und seit 2010 ist die Firma rechtlich selbständig tätig.

Eine erste Beta-Anwendung des PUBLISS Journal Moduls gibt es bereits unter www.quaternary-science.net Das GEOZON-Verlagsportal befindet sich im closed beta Status und wird in den nächsten Wochen geöffnet. Es wird dann unter www.geozon.net erreichbar sein – derzeit befindet sich hier noch unser Projektblog.

4. Wie finanziert sich GEOZON?

GEOZON wurde im Rahmen des EXIST-Programms (Existenzgründungen aus der Wissenschaft) durch die Europäische Union und das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Ergänzende Finanzierungen kamen vom Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern und dem Forschungsverbund Mecklenburg-Vorpommern sowie aus privaten Mitteln der Gründer.

Mittlerweile wird ein großer Teil der Kosten bereits aus den Verlagseinnahmen gedeckt. Diese bestehen aus allgemeinen Publikationsgebühren und individuellen Dienstleistungegebühren, z.B. für Übersetzungen, Layout oder Digitalisierungen. Hinzu kommen Einnahmen aus der Implementierung und Lizenzierung von PUBLISS für externe Anwender.

5. Welche Relevanz hat das Thema Open Access für GEOZON?

Alle unsere Publikationen stehen unter dem Open-Access-Paradigma. Es bildet die Voraussetzung für unser Geschäftsmodell eines Verlages, der ausschließlich als Service Provider agiert.

Wir nehmen aktiv teil an den Debatten über ein zukünftiges Ökosystem für das Open Access Publishing und veranstalten öffentliche Vorträge an Universitäten, um dieses Prinzip nachhaltig durchzusetzen.

Vielen Dank für das Interview!

Ein Gedanke zu “Startups im Feld der Wissenschaftskommunikation: GEOZON

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